Wir wurden zunächst von einem Mitglied des Stabes für Stadtentwicklung, empfangen. Er ist künftig unsere Kontaktperson in der Stadt Nürnberg, an die wir uns bei Fragen oder der Suche nach Unterstützung wenden dürfen.
Von der BI-Allianz P53 anwesend waren die Vorsitzenden der Bürgervereine Katzwang und Kornburg, die 2. Bürgermeisterin von Schwarzenbruck, der Vorsitzende des Bund Naturschutzes Wendelstein sowie die Sprecher der BI Winkelhaid und BI Ezelsdorf bzw. der BI-Allianz P53.
Nach kurzer Vorstellungsrunde unsererseits eröffnete OBM Dr. Ulrich Maly das Gespräch mit
seiner mit den Stadtwerken N-Ergie identischen ablehnenden Haltung gegenüber dem
überdimensionierten Netzausbau bzgl. der Gleichstromtrasse Süd-Ost-Link und
anderer damit verbundenen Hochrüstungen von Wechselstromtrassen der Übertragungsnetzbetreiber.
Daran anschließend präsentierten wir in 15 Minuten unsere BI-Allianz und Ziele. In
der sich daran anschließenden 30 minütigen Diskussion erläuterten wir die
besondere Problematik der Gemeinde Katzwang sowie der Umspannwerk-Gemeinden
Raitersaich und Ludersheim. Auf die kritische Nachfrage von Dr. Maly, ob wir
bereit seien auch das Schutzgut Landschaft mit unserer 400m-Abstandforderung zu
beeinträchtigten, antworteten wir, dass wir zwar sehr wohl das Schutzgut Mensch
höher priorisieren, aber mittels Waldüberspannung im Reichswald die Möglichkeit
sehen 125 Fußballfelder abgeholzter Waldfläche zu vermeiden, was bei
konventioneller Trassenplanung unweigerlich der Fall wäre. Unser Ziel ist es
möglichst im Einklang mit dem Schutzgut Landschaft die Anzahl „betroffener“
Anwohner absolut auf null zu bringen, wobei wir „Betroffenheit“ als „Verletzung
des 400m-Sicherheitsabstandes“ definieren. Wir erwarten bei prinzipieller
intelligenter Trassenplanung mittels Waldüberspannung nach Wiederaufforstung
der aktuellen Waldschneisen einen Nettozuwachs an Bäumen und nicht umgekehrt.
Nach Bildpräsentation der Katzwanger Leitungssituation und unserer Schilderung der
Wortbeiträge von TenneT im Rahmen des in der Woche vorher stattgefundenen
„planungsbegleitenden Forums“ im besonderen Kontext der Katzwanger Situation
und der Umspannwerke, nahm Dr. Ulrich Maly unser Anliegen auf, in dem er
zusicherte den Kontakt mit TenneT herzustellen und deren Sicht der Dinge sich
schildern zu lassen. Wir verwiesen auf die in anderen Bundesändern übliche
Waldüberspannung, die auch TenneT im planungsbegleitenden Forum bestätigte
sowie von unserem Anruf bei der Aufsichtsbehörde in Niedersachsen, die uns
empfahl auch die Lokalität des Umspannwerkes in Frage zu stellen, wenn auf
andere Art und Weise kein hinreichender Sicherheitsabstand zur Wohnbevölkerung eingehalten werden kann.
Das Argument billigen Baulandes in Katzwang entlang der Trasse, das uns TenneT entgegnete, wurde von uns ebenfalls zitiert, wobei wir das übertragene Beispiel bemühten,
dass man eine Landstraße, nicht mit einer neuen ausgebauten 4-spurigen Autobahn
vergleichen dürfe und das Argument daher nicht stichhaltig sei. Wir baten daher
auch die künftige 10-fache Stromkapazität und 6-fache (medizinisch kritische) Stromstärke
hinreichend in diesem Vergleich zu berücksichtigen. Wir hatten den Eindruck,
dass sich Dr. Ulrich Maly unserer Gegenargumentation gegenüber TenneT
aufgeschlossen zeigte.
Herr Dr. Ulrich Maly ergänzte, dass die Fachexperten für Leitungsbau der Stadtwerke N-Ergie versuchen sollten, eine alternative Trassenführung zu untersuchen.
Im Städtetag ist der Problemkreis aufzurüstender Wechselstromtrassen bisher lediglich
angesprochen worden.