Staatsminister Hubert Aiwanger und Albert Füracker stellten sich in Mühlhausen den Fragen der Bürgermeister und Bürgerinitiativen zum Ausbau der Juraleitung

Der folgende Link zum Donaukurier beschreibt recht anschaulich Form und Inhalt der Dialogveranstaltung. Neben der BI Ellmannsdorf-Hofen, Mitglied in der BI-Allianz P53, waren noch weitere Bürgerinitiativen des Landkreises Neumarkt i. d. Opf., die sich entlang der Juraleitung vor kurzem gegründet haben. Es waren auch Vertreter eines anderen Aktionsbündnisses anwesend, die laut Bündnisnamen nichts mit der Juraleitung P53 zu tun haben, aber ihre Solidarität mit den Neugründungen zum Ausdruck bringen wollten. Auch Ihnen wurde Einlass zu der Dialogveranstaltung gewährt.   


Teilerfolg für Bürgerinitiativen
Mühlhausen (DK) Ist der geplante Ausbau der Juraleitung notwendig, um die Versorgungssicherheit mit Strom zu gewährleisten? Über diese Kernfrage haben die Staatsminister Hubert Aiwanger und Albert Füracker gestern in Mühlhausen mit Bürgermeistern und Vertretern der Bürgerinitiativen diskutiert. Letztere konnten zumindest einen Teilerfolg verbuchen.

Da vermehrt die Frage aufkommt,  "Ist die Aufrüstung der Juraleitung überhaupt erforderlich?", dürfen wir die deutliche Anmerkung des ebenfalls anwesenden TenneT-Projektleiters, Dr. Volkholz, bei dem Treffen nicht unerwähnt lassen:

 

"Die jetzige 220-kV-Leitung ist knapp 80 Jahre alt. Durch ihren vergleichsweise sehr

hohen Widerstand drückt sie die Strom in die beiden parallel laufenden Leitungen, wodurch diese tendenzell überlastet werden. Auch wenn die Bundesnetzagentur - was wohl nicht vorkommen wird - die Notwendigkeit der Aufrüstung für die Energiewende irgendwann verneinen würde (rein hypothetisch), muss die Juraleitung über kurz oder lang erneuert (= neu gebaut) werden. Und das wird dann ohnehin mit 380 kV sein, denn das ist

der Stand der Technik."

 

In den Medien blieb ebenfalls die Antwort des Herrn Staatsministers Hubert Aiwanger auf die Frage der BI-Allianz P53 unerwähnt:

 

 Frage: „Sollte sich tatsächlich von neutraler Stelle bestätigt herausstellen, dass der geplante Netzausbau in Bayern überdimensioniert ist, welche Leitungen werden als erstes gestrichen? Bestandsleitungen (die zudem am Ende ihres Lebenszyklus angekommen sind), wie z.B. die Juraleitung oder Neubauten, wie z.B. der Süd-Ost-Link, der auch von der dortigen Bevölkerung massiv bekämpft wird?“

 

Sinngemäße Antwort: „Dann wird der Druck wohl auf die Juraleitung zunehmen und es würden Neubauten gestrichen.“ Eindeutige Antwort!

 

Wir halten es für unrealistisch, ALLE Stromleitungsprojekte in Bayern aufhalten zu können – wir können nur hoffen, dass es auch dem letzten „Aktivisten“, der sich in diesem Moment mit uns in dem Raum befand, endlich aufgegangen ist, wie hoffnungslos die Situation speziell bei der Juraleitung wirklich ist und wie einseitig bislang die Diskussion innerhalb ihrer Zirkel geführt wird.

 

Natürlich mus der Bedarf kritisch hinterfragt werden. Kein Widerspruch, ganz im Gegenteil. Aber man darf den Menschen auch keinen Sand in die Augen streuen und nur soviel Hoffnung verbreiten, die sich wie - wie auch hinsichtlich des Ausbaubedarfes gefordert - ebenfalls sauber begründen lässt. Uns fehlen in der zur Zeit stark vereinfachten Diskussion die zugegeben komplexen zusätzlichen Einflussgrößen, die  

 

Wir sollten grundsätzlich ALLE zusammenhalten und Druck erzeugen, dass die 400m eine Mussvorschirft für alle werden und dass "ohne medizinische Betroffenheit" und mit intelligenter Technik ein vernünftiger naturverträglicher Trassenkorridor gefunden wird, der sich für die Schutzgüter Mensch & Natur auch nach Jahrzehnten noch rechtfertigen lässt.

 

Zur Erinnerung: Auch die jetzige P53-Juraleitung schafft bereits heute tagtäglich medizinische Betroffenheit. Auch die Wohnbevölkerung entlang der jetzigen 220 kV-Wechselstromtrassse sind Menschen, die sich schützen müssen. Das Bauland wurde in verantwortungsloser Weise ohne Überprüfung und Information der Gefährdungslage unbedarft ausgeschreiben. Die Wohnbevölkerung entlang der jetzigen Trasse für kommunales Fehlverhalten verantwortlich zu machen ist schamlos und amoralisch und entspringt letztlich einem tief-innewohnenden St. Florian-Reflex. "Verschon' mein Haus, .... und lass' dafür das andere brennen."

 

Anmerkung:

Der Sprecher der BI-Allianz P53 und Schreiber dieser Zeilen wohnt NICHT an der jetzigen Trasse, könnte aber vom künftig geänderten Verlauf  durchaus betroffen sein. Dennoch beteiligt er sich nicht an der aktuellen Not-in-my-backyard-Hysterie (Nimby) und hält die St. Florian-Vorwürfe an die Bevölkerung entlang der aktuellen Trasse für falsch und unmoralisch sowie angesichts der medizinischen Konsequenzen für wenig konstruktiv in der Lösungsfindung.    

 

Nicht zu vergessen, dass die Wohnbevölkerung in Raitersaich bereits VOR dem Umspannwerk dort siedelte. Sie ebenfalls dem lautstark vorgetragenen Vorwurf auszusetzen, sie seien selber Schuld an ihrer Misere und sie würden neue Betroffenheiten schaffen, würde das Umspannwerk verschoben werden, können wir in der BI-Allianz P53 aus moralischen und medizinischen Gründen nicht mittragen und grenzen uns daher auch sehr gerne von derartigen Bewegungen ab. 

 

 Staatsminister Hubert Aiwanger machte bei dem Termin keinen Hehl daraus, dass die 400m für ihn lediglich ein Soll-Planungsgrundsatz sei. Sinngemäß: „Wenn’s nicht ausreicht, dann ist es halt‘ so, dann ist es eben etwas weniger.“ Bei dieser Aussage spendete bezeichnenderweise keiner der Anwesenden mehr den eingangs frenetischen Applaus.   

 

Anbei der Fragekatalog, der allen Anwesenden (Bürgermeistern, Bürgerinitiativen und Presse) von der Gemeinde Mühlhausen ausgehändigt und den Ministern bereits im Vorfeld übergeben wurde. In ihm sind Fragen an die beiden Minister der BI Ellmannsdorf-Hofen soiwe der BI-Allianz P53 aufgelistet. 

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Fragen an die Staatsminister Albert Füracker und Hubert Aiwanger
Fragen an die Staatsminister Albert Füra
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Während der Veranstaltung wurden einzelne Themen davon gestreift. Der Gastgeber, Mühlhausens Bürgermeister Dr. Martin Hundsdorfer sicherte zu, dass das Ministerium alle Fragen schriftlich beantworten wird. Auch er sei sehr an gehaltvollen schriftlichen Antworten interessiert. Er wird sich darum kümmern, dass wir sie auch erhalten werden.

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